This installation is reflecting the installation as an expression of an disturbed discourse about power and justice and therefore the installation primarly as a disturbance of space but in consequence in its question for dialog on the basis of justice as a disturbance of missused political power. It is part of a complex of different works contained in the cycle "HIRNstrom".

exodus nakba


wORT- EISen mArMOR-holz : EXODUS


(Teil des Kontextes von HIRN-STROM)
Patrick Feldmann 2008

Die Wörter
die Liebe
politische Zeichen
des Anstands

und der Interessenlosigkeit
die Detonationen
: meteorologische Phänomene

aber
der Wolkenzug
gilt dann
als apokalyptisches Zeichen
und der Ruf des Säuglings nach der Mutterbrust
als Beginn des Aufruhrs


Plastik als Schaffung eines Raumes heißt zuvorderst Bekämpfung des vorgängigen Raumes : damit ist der Bildhauer Ikonoklast, d.h. er beginnt mit der Störung des Gefügigen/ der Gegenwart als Abwesenheit, um die Tabula rasa für eine mögliche Gegenwart zu schaffen.
Installation heißt das Situative, die Verortung aufscheinen zu lassen.
Die Situation als Störung der Ordnung, des Kosmos: damit ist die Installation zugleich eine Befragung, die hinter die Gewissheit des Statuarischen zurückgeht.
Konkret einiges Betrachten zu Exodus: die Altarsituation ist der Platz einer Opferung, der Ort eines Gemetzels , Zeugnis des Missbrauches der Macht gegen das Recht, damit offenbart es sich als Opferung nicht eines Nachrangigen, sondern der Ordnung selbst, des Kosmos als Schmuck an sich. Die Situation ist die der Keimung der Anarchie aus dem Missbrauch des Rechts, und diese Keimung geschieht in der Gewalt dunkler unnahbarer Näherung. Es bedeutet den Einbruch eines Urweltlichen, von dem wir vielleicht die Hoffnung haben mögen, dass es das Recht wieder herstellt, die Ordnung restituiert, das aber auch die Evokation der Gegen-Macht sein kann, die den Missbrauch zu sühnen zwingt.
Dies schildert eine entgleiste Gesprächssituation: Im Gespräch geht es immer um ein Verhandeln von Macht und Wahrheit. Wobei die Macht bestimmen will, was Wahrheit ist. Die Wahrheit des Situativen ist eine im Gespräch zu findende Wahrheit und es gilt jeden Machtmissbrauch durch die Regeln des Diskurses zu erschweren. Hier tritt der Begriff des Ausgleiches, also die Gerechtigkeit, als Drittes zu Wahrheit und Macht. Die Situation ist immer eine Frage nach der Gerechtigkeit.
Es geht also, um zum Anfang zurückzukommen, immer um die Frage, wer den Raum besetzt, also Landnahme, und wie er seine Macht gebraucht ( die immer nur eine Situative ist), also ob er den Raum zu öffnen vermag oder ob er ihn verschliesst. Die Plastik als Installation ist ein diskursiver und damit sowohl fiktiver als auch ein utopischer Ort, von dem aus sich aber die Proportion in das Situative der Welt verzweigt.
Patrick Feldmann, V, 2008

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