7.9.11
NORD
schwellende Mythologie schwelender Mythos
HalbLOT
fallend
die stürzende Sonne
am Abend pfahlgeschwärzt
tiefrot überhitzt
(diminuierend sackt sie
durch die Wolken und
verrinnt im MEER
tendenziell
NACHT
(jeder gute Tag endet
die Schlechten ebenso)
nordischer Mythos:
Erzählung der Winde streitbare Dauer
Das Jung-Körperige vergreist
Sammlung zum Vogelziehen
TETRARCHEN nervöse SternBilder
des Nachts
HIMMELSKÖRPER
GlutSPUR
erweiterte Träume
sphärische Spuren
über UNS VERweltlichung:
Bierflaschen, schluffende Trainingshosen
: Ihr ! plüscht die Weite
!Mordanklage!
ZERRbild
unseres ! Vermögens
Wohlständige Bettelnde
DIE DIREKIVEN DES KONSUMS:: !
Verpflichtungen über
das Diesseits hinaus
: SEElenverkauf
4 sale $$
Welt durch einen
digitalen Apparat
Welt ohne Seele
epistemologische Trittbrettfahrer:
nördliche Mythologie
aber dennoch
der jährliche Hunger
der Vogelzüge
EPHEMER
ein Abdruck des Windes
die Gestalt des Menschen
: Gras
:Spur verwehenden Sandes
jenes Mehr ist
dies
Leben
unzweifelhaft
18.7.06
Wiener friedlichkeit
Schwielen an den händen
Denkmäler erbaulicher arbeitnehmer
Morgen und abendland
Die schwärme der kleinen vögel
Im himmelskörper Blau
Göttinenblase
Im wehenden Gewand der Wolke
Niederlage des Menschen
Ewige Wand
Weissagungen, unverständlicher
Verheissung fahrender Nächte
Einfleischung
Geisteswissenschaft
Fäkalientrog
Gehe Gehirn
Nun
Sittsam
Wege ins Fleisch
Erkenntnis haftend Wunden
Am Abend
am Abend
verlieren sich die Träume
und nun meint Ihr
es käme der Schlaf
nicht in einer Welt
in der
Kinder
Schafe zählen müssen
leise aber
fallen
die Bänder des Schnees
und legen sich
zu Gewändern hinab
11.5.11
Das Verstehen
webt
verständige Einsicht
zwischen den Worten
nur leise anhaftend
auf ihnen
wie Tau
flüchtig
steigend
mit der Sonne
Das Verstehen
ändert
die Einsicht
ändert
den Menschen
Niemand geht
und
hat
Verstehen
sondern das Verstehen
geht
und
hat
den Niemand
der meint,
es ergriffen zu haben
jene sprachlose Mitte
zwischen
den Menschen
von dort her
kommen die Worte
und Dinge
5.11
Wenn wir erwachen
von den Toten
aus dem Schattendasein
in die Mitte
gestellt
können wir
unseren Namen sprechen?
Wer von Euch
weiß schon?
Wie er wirklich heißt?
Wer von Uns
kennt schon
Vater und Mutter
wir wissen zumeist
den ersten Buchstaben
so falsch er sein mag
und suchen
in Büchern und auf Straßen
Wer erkennt schon
die Gesichter,
denen
Begegnung
Mit
Zu
Auf
alle Sprache
ist nur Angst
vor dem Verstummen
alle Sprache
ist nur Anfang
des Sprechens
alle Sprache
ist nur Versuch
zu schweigen
3.11
Flugzeuge
Spuren im Himmel
verwehend und gewaltig zart
Rosen am Boden
Wind bläht die Kelchblätter
und trägt sie
hoch
weit vor dem Herbst
Sollen wir trauern
vor dem,
was nicht wurde
vor dem,
was wurde, aber
das wir nicht wollten
die abendlichen Lichter
sagen mir: Nein
morgen schon
findet keiner die Spuren
mehr
und keiner
die Trauer
3.11
Abende
voll sinkender Sonne
still
Widerschein leuchtende Wolken
sprachlos
danklos?
beziehungslos?
ich war
aber ich bin
noch
Stille
in der alleinigen Übersetzung der Wolken
Was uns eigentlich hält:
es ist das Vergänglichste
das Ziehendste
das Jetzt und Vorbei
Nicht der verharrende Stein
dem wir uns entziehen
in jeder einfachen Bewegung
Nicht das ewige Wort
dem wir entsteigen
als Schall
Nicht die großen Ideen
missbraucht
und benutzt
Was uns auf ewig bindet
ist das Wunder des Es ist
gewesen und
es ist wiederum
Was uns
auf ewig bindet
ist
dass da nichts ist
an das wir zu binden wären
3.11
Vor meiner Flüchtigkeit
die sich mit dem Alter
in die Gedanken eingräbt
und manchmal
fast
Wahrheit des Denkens
wird
vor dieser Flüchtigkeit,
die ich nur teilweise
selbst zeugte
die gegeben
erscheint wie die Vergesslichkeit
der Blumen, der Gräser
dieses vegetative Ich
nicht fassbar,
weil gewöhnlich
(in jedem Sinn)
fast schon
ein demenzielles Ich
unbefragbar,
weil ohne wirkliche Antwort
ist es
der Grund des Vergessens
wider jeden Gedanken
wider jedes Jetzt
Keimfront des Gestern
gegen das Jetzt
So wie es in der
Jugend
Urspung der Tilgung
des Jetzt durch das Gleich
war
Manchmal erschrecke ich vor der wohltuenden Stille
des abendlich roten Himmels
3.11
Kein Stückchen schlauer
alles ist
und
keiner ist gewiss,
ob
etwas ist
denn es
ist
allesist
3.11
gleich wie immer
gefühlt
in meinem Kopf
-nur immer zwei Jahre-
oder vielleicht drei
dann sehe ich
wie alt
Ihr
geworden seid
und ich denke:
früher
waren wir doch gleich
alt
und sehedann
ich
früher war ich
alt
10.10
wir teilen die angst
unser täglich
brot
boote auf unbefahrenem see
die angst
vor der entdeckung
jener hybriden
scharlatanerie
und der neid
auf das leben
(leben aber heißt,
zu meinen,
dass noch irgendetwas
zu ändern sei)
leben heißt
aus der resignation der ewigkeit
auszuscheiden
und
vergänglich wagen
nichtwissend
was sie tun
geben sie vor
leitlinienhaft
die ziele fest-
legen zu
können
Manager
vergesst
nicht Staub
Wasser und Sonne
Urlaub und Arbeit sind
subsidiär
511
Ihr sucht nie
ich bin mit Euch aufgewachsen
Ihr wußtet
immer schon
während
ich
suchte
eine gültige antWORT suchte
immer und immer
Ihr wußtet immer schon
nun
da ich antWORT ahne
wisst Ihr
schon wieder
Ihr wisst immer
aber ihr sucht nie